Nebelstimmungen

Manchmal liegt Frust und Freude in der Fotografie sehr Nahe beisammen. Das wurde mir erst kürzlich wieder bewusst und aufgezeigt. Doch in all den Jahren habe ich gelernt, nicht darüber nachzudenken welche Gelegenheiten ich jetzt verpasst habe und somit an alle die perfekten Bilder die ich nicht machen konnte, sondern konzentriere mich und freue mich an all den Momenten wo es gepasst hat, Ideen die ich umsetzen konnte und an den gemachten Bildern.
Vor wenigen Wochen hatten wir wieder mal eine Wetterlage, wo ich dachte, dass ich jetzt eine Idee die ich jetzt schon eine Weile habe, endlich mal umsetzen könnte. Die Voraussetzungen dafür sollten gegeben sein. Also machte ich mich an einem Morgen auf den Weg ins Emmental zu meinem Standort. Doch ich merkte schon früh, auf dem Weg dorthin, dass der Nebel wahrscheinlich dafür wieder zu tief wäre. Angekommen bewahrheitete sich meine Befürchtung und so fuhr ich dann zu meinem 30 minütigen entfernten alternativ Spot. Dort passte es perfekt. Obwohl ich dort ein paar Bilder machen konnte, habe ich vielmehr das Schauspiel einfach nur genossen.

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Da der Nebel im Laufe des Tages noch steigen sollte, versuchte ich es Abends nochmals mit meiner ursprünglichen Idee. Doch auch am Abend war der Nebel immer noch zu tief, für meine ursprüngliche Bildidee. Doch diesmal war er zumindest so hoch, dass ich auch dort in dieser Gegend interessante Motive mit Nebel vorfand. Obwohl ich bestimmt etwas enttäuscht war, dass es wieder nicht geklappt hatte, erfreute ich mich ab den paar anderen Bildern die ich machen konnte. Diese Bilder waren nicht geplant, sie entstanden einfach spontan in diesem Moment als ich es sah. Auf dem Rückweg zum Auto traf ich dann noch Christoph Schlatter welcher die gleiche Idee hatte wie ich an diesem Abend.

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Nun, Sonntagmorgen habe ich den nächsten Versuch. Der Nebel sollte ja über Nacht noch etwas ansteigen. Soll ich das Risiko eingehen? Denn er könnte dann eventuell grad auch etwas zu hoch sein! Ich ging das Risiko ein. Am anderen Morgen oben auf der Alp angekommen, stand ich voll im Nebel. Christoph Schlatter war ebenfalls auch wieder dort. Wir warteten erst einmal und hofften, dass der Nebel etwas sinken würde. Doch es sollte nicht sein. Also fuhr ich wieder ohne ein Bild nach Hause. Am nächsten Morgen versuchte ich es erneut. Ich überlegte mir zwar, auf Nummer sicher zu gehen und auf die Jurahöhen zu fahren, aber es ist nicht das was ich haben wollte. Also ging ich das Risiko noch einmal ein. Gemäss Wetterbericht, sollte es eigentlich passen. Aber wieder, der Nebel war viel zu hoch. Doch heute Morgen versuchte ich es noch bei einem anderen Spot der etwa gute 100 Meter höher lag und hoffte dort, dass ich ein anderes Motiv umsetzen könnte. Doch auch dort stand ich im Nebel. Ja, Aufwand und Ertrag stimmten nicht ganz in den letzten 3 Tagen, doch habe ich drei Bilder machen können die mir sehr gefallen.
Schlussendlich ist es ja nicht nur das Bild was zählt, sondern das ganze Erlebnis!

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