Geschichten aus dem Outback

In der guten alten Outback Zeit vor knapp 40 Jahren gingen in Australien viele Geschichten um, was es alles für Tiere im Outback gebe. Es gebe ein Meter grosse Ameisen welche knapp über dem Boden fliegen………kaum zu glauben heute, dass man diese Geschichten den Europäischen Touristen glaubhaft erzählen konnten und diese das noch glaubten. Doch kennt man das Outback, dann kann man es sich vielleicht doch vorstellen. Das Outback ist ja heute noch sehr abgelegen, doch damals war es noch viel abgelegener.

Man stelle sich vor, bis 1985 war der Stuart Highway nur eine Schotterpiste, dass heisst Alice Springs war gar nicht mit asphaltierter Strasse erreichbar. Bis in die neunziger Jahre hinein war es zum Uluru auch nur eine Schotterpiste. Auch heute noch, gibt es eigentlich fast nur eine asphaltierte Strasse von Süd nach Nord, den Stuart Highway. Nur gerade um Alice Springs herum, hat es noch gegen Westen und Osten eine asphaltierte Strasse welche aber nach ca 150km auch endet und in eine Schotterpiste übergeht.Devils Marbles-Northern Territory-Australia-Red Centrejpg

Nun aber wieder zurück zu den Riesen-Ameisen, Menschen-fressenden Krokodilen, giftigen Schlangen, Spinnen, fliegenden Hunden und Fliegen. Nun, viele dieser „wilden und abenteuerlichen“ Geschichten sind frei erfunden und wurden den europäischen Touristen im Süden Australiens erzählt auf ihre Frage wie es im Outback sein soll! Solche Riesen-Ameisen gab und gibt es natürlich nicht. Auch die Krokodile sind nicht die ungeheuer unserer wildesten Alpträumen, doch es ist jedes Warnschild ernst zu nehmen, denn es gibt immer wieder Vorfälle mit Krokodilen welche auch tödlich enden – in den meisten Fällen ist der Mensch aber selber schuld. Auch Schlangen und Spinnen warten nicht auf ausländische Touristen um sie zu vergiften. Doch einige der Geschichten die man vom Outback hört, sind eben doch wahr und manchmal ist es nur ein kleiner Unterschied zwischen Übertreibung und Wirklichkeit.
Auch der Realität entspricht, dass man Spiegeleier auf der Motorenhaube machen kann und man beim Essen sicher ein paar Fliegen mit isst……und bevor man es realisiert, dass Spiegelei schon schwarz ist von Fliegen. Diese lästigen Insekten gibt es im australischen Outback zu Millionen!

Nein, es ist nicht übertrieben: von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang kann man an gewissen Stellen im Outback keine Sekunde verbringen, ohne ständig mit der Hand vor dem Gesicht winkend, die Fliegen zu verscheuchen. „The Great Australian Salute“ wird es in Downunder nicht umsonst genannt, wenn man mit der Hand die Fliegen vom Gesicht versucht weg zu wedeln.

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Diese lästigen Insekten kommen in manchen Orten im Outback zu Millionen vor. Wenn man es nicht selber erlebt hat, so ist es wirklich schwer, sich das vorzustellen. Ständig sitzen einem diese kleinen Biester zu hunderten auf dem Rücken, den Armen und fliegen einem ums oder auf das Gesicht, was besonders nervend ist. Nicht genug, wenn man nicht ständig aufpasst, fliegen diese in den Mund, die Augen, die Nase und in die Ohren. Es kann schon vorkommen dass man ab und zu eine Fliege sogar verschluckt. Es gibt in Australien aus diesem Grund Moskitonetze welche man sich über den Kopf ziehen kann oder auch Hüte mit einem Moskitonetz. Dieses Viech ist vermutlich die nervigste Fliege auf dieser Erde!

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Aus fotografischer Sicht noch ärgerlicher ist, dass sie auch auf der Kamera, dem Objektiv und vor der Linse sind. Manchmal ein schweres Unterfangen und eine grosse Herausforderung  ein Bild zu machen ohne das man eine oder zwei oder mehrere Fliegen auf der Linse sitzen hat. Noch schwerer ist es Objektiv zu wechseln – da muss man sich schon eine besondere Technik aneignen, damit diese nicht ins Innere der Kamera gelangen. 

Dass will heissen wer mit dem Gedanken spielt Australien zu bereisen oder sogar plant in Australien zu fotografieren, ist Gut daran sich schon vor der Reise mit dem Thema „Fliegen“ zu beschäftigen. Nicht das man dagegen jetzt viel tun könnte, doch wer Fliegen nicht ertragen kann, der bleibt besser zu Hause. Australien ist nun mal auch das Land der Buschfliegen. Es gibt sie zu Millionen und man trifft sie fast überall an.

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Vielleicht denkt jetzt manch einer, dass ich übertreibe, doch glaubt mir, wenn Ihr dann den ersten Buschfliegen in Australien begegnet, werdet Ihr Euch an meine Worte erinnern.
Jetzt zum Schluss doch noch eine gute „Fliegen Information“! Australiens Buschfliegen, die Blowies, sind am aktivsten in der Hitze des Tages. In der Nacht machen die Fliegen zum Glück mal Pause. Wenn es am Abend dunkel und kühler wird, sind sie schnell mal verschwunden. Doch so schnell wie sie abends verschwinden, so schnell kommen sie am nächsten Morgen wieder wenn es heller und wärmer wird…..und das Spiel fängt von vorne an!